Gefährliches Herbstgras für Pferde

25.8.2015 / Permalink

Gefährliches Herbstgras für Pferde und Herbstgrasmilben

Aktuell hat es nachts schon nur noch um die 7 Grad Plus in der Nacht und Pferdebesitzer sollten über Fruktane im Gras Bescheid wissen weil diese ziemlich wahrscheinlich Hufrehe auslösen können.

Fruktan (langkettiger Fruchtzucker) ist eine spezielle Form von Zucker und dient den Pflanzen als Energiezwischenspeicher und zwar im Stengel.

Fruktane sind also einfach gesagt: Reservekohlehydrate der Pflanze.

90 % der Energie in Gräsern ist Fruktan, die restlichen 10 % sind Stärke.
Die Produktion von Energie bei den Pflanzen, die Fotosynthese, ist abhängig von: Luftfeuchtigkeit, Wärme , der Pflanzenart und der Lichtmenge.

Je feuchter und wärmer es ist umso besser kann das Gras wachsen.
Ist das Wetter optimal für das Wachstum hat die Pflanze quasi zuviel Energie und speichert das was zuviel ist ab - und zwar in Form von Fruktan (langkettiger Zucker).
Das Gras das also bei kühleren Temperaturen langsamer wächst, speichert die überschüssige Energie ab.

 

Binnen weniger Stunden kann sich der Fruktangehalt in den Pflanzen ändern.

Es ist also ratsam als Pferdehalter im Frühjahr und Herbst das Wetter im Auge zu haben und eventuell in den Morgenstunden die Koppel zu sperren.

Bei Nachtfrost und Temperaturen um die 7 – 8 Grad und Sonne ist bis zu 200 Mal mehr Fruktan in den Pflanzen als bei warmen Wetter um die 20 Grad.

 

  • Hohe Temperaturen: niedriger Fruktangehalt
     
  • Morgenfrost und Sonne: sehr hoher Fruktangehalt
     
  • kaltes frostiges Wetter + viel Sonne: sehr hoher Fruktangehalt
     
  • wolkig / bedecktes Wetter: niedriger Fruktangehalt.

 

Fruktane sollen Hufrehe auslösen.
Anfällige Pferde sollte man also im Frühjahr und Herbst bei gefrorenem Gras (Nachtfrost) und Morgensonne (blauer Himmel) nicht auf die Weide zu lassen morgens.

 

 

Herbstgrasmilben beim Pferd:

Im Spätsommer und Herbst sind die lästigen Herbstgrasmilben oft eine Plage.
Die etwa 3 mm kleine Plagegeister lösen Juckreiz und in seltenen Fällen eine Allergie aus.
Mauke und heftiges kratzen kann dann möglich sein.

Wenn man die Herbstgrasmilben rechtzeitig entdeckt kann man die mit einem Nissenkamm vom Fell entfernen.
Kokosöl oder Melkfett auf die betroffenen Stellen kann auch helfen und auch vorbeugen.
Gerade am Bauch oder da wo die Haut wenig Fell hat einfach vor dem Weidegang dick mit Kokosfett eincremen.

Sollte das Pferd bereits an den Milben leiden bitte unbedingt einen Tierarzt hinzuziehen. 

 

Weitere interessante Links:

 

Fremde Pferde bitte NICHT füttern!
Es kommt leider immer noch häufig vor, dass Menschen fremde Pferde füttern.
Sei es beim Spazierengehen an der Koppel oder dem Besuch in einem Stall.
Auch wenn das bestimmt gut gemeint ist, kann das fatale Folgen für die Pferde haben. LINK: Fremde Pferde füttern???

 

Sommer- bis Spätsommer: Kräuter sammeln für unsere Pferde
Vierter Teil unserer Kräuterserie:"Kräuter selber sammeln für unsere Pferde".
Link: Informationen über Goldrute, Kamille und Knoblauch

 

Pferde anweiden im Frühjahr
Für viele Pferdebesitzer stellen sich jetzt unter anderem die Fragen:
„Wie gewöhne ich mein Pferd schonend an das frische Gras?",
Wie vermeide ich Kotwasser, Durchfall, Kolik, Cushing, EMS oder gar Hufrehe?“ Link: Anweiden