Leinsamen an Pferde füttern

5.9.2015 / Permalink

Pferde Herbst/Winter – Leinsamenfütterung

Während des Fellwechsels im Herbst finde ich eine kurmäßige Verabreichung von Leinsamen sinnvoll.
Der hohe Fettgehalt an ungesättigten Fettsäuren bringt den Pferden im Fellwechsel oft matten Pferden viel Energie.

 

Leinsamen haben eine günstige Wirkung auf den Verdauungsstrakt (Schleim- und Ballaststoffe) und sorgen wegen dem hohen Fettanteil für ein schön glänzendes Fell.

Wenn man die Leinsamen selber zubereitet, müssen diese VOR dem Füttern abgekocht werden!

 

Einfach in einen Topf mit kochendem Wasser geben und 1 bis 2 Stunden köchelnd quellen lassen.
Das neutralisiert die enthaltene Blausäure.

Eigentlich ist die Substanz: Linamarin.
Linamarin wird aber durch die Enzymprozesse im Pferdedarm in Blausäure umgewandelt.

Das bedeutet die Blausäure ist trotzdem im Leinsamen enthalten, aber durch das abkochen wird eine schnelle Freisetzung im Darm verhindert.

 

Achtung bitte abkühlen lassen und handwarm verfüttern – nicht heiß gleich nach dem Kochen.

 

Wer nicht selber abkochen mag, kann fertige Leinsamenmischungen kaufen die bei der Verarbeitung schon neutralisiert wurden.
Die fertigen Leinsamenmischungen enthalten kein giftiges Linamarin mehr, haben aber auch weniger von den Schleimstoffen als die frisch abgekochten Leinsamen.

 

Leinsamen enthalten Schleimstoffe die ein bis zu achtfaches ihres Gewichts an Wasser aufnehmen und die Darmwand auskleiden.
Es ist also dringend anzuraten nicht mehr als  50 bis 100 g pro Tag und Großpferd zu verfüttern.

 

Zum Abkochen von 100 Gramm Leinsamen ca einen halben bis dreiviertel Liter Wasser verwenden.

Leinsamen haben angeblich eine positive Wirkung, da sie mit ihren Schleimstoffen die Magen- oder Darmwand auskleiden und für eine gute Gleitfähigkeit vom Futter sorgen. Leinsamen wird auch nachgesagt dass sie abgekocht Verstopfungen vorbeugen.
 

Vorteile einer Leinsamenfütterung:

* hilft bei Haut- und Fellproblemen
* kann die Darmflora regenerieren nach Koliken zB.
* die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren sollen Entzündungen vorbeugen
* Leinsamen sollen das Immunsystem stärken

Natürlich ist es anzuraten bei Problemen mit Haut, Fell oder Darm beim Pferd einen Tierarzt hinzuzuziehen.

Leinsamen füttere ich persönlich im Fellwechsel zusätzlich und nicht das ganze Jahr über.
In vielen Fertigfuttermischungen und auch in Mash sind Leinsamen, meist geschrotet, bereits enthalten.

 

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Bloglink: Der Fellwechsel beim Pferd im HERBST erklärt.

Bloglink: Gefährliches Herbstgras für Pferde.

 

Text: Daniela Geiger – 5.9.2015