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9.7.2014 / Permalink
Durch zu wenig Bewegung und Hochleistungsgras auf den Weiden werden in Deutschland viele Pferde zu dick.
Ab wann ist die Speckschicht gesundheitsschädlich und was sind die Folgen? Sportpferde sind oft so schlank, dass man die Rippen sehen kann – doch wann ist ein Pferd zu dünn und damit auch nicht mehr leistungsfähig? Diese Fragen versuche ich im Folgenden zu beantworten.
Ein Pferd bedarfsgerecht und gesund zu ernähren, ist gar nicht so einfach: Pferde sind darauf ausgerichtet, zwei Drittel des Tages mit Fressen zu verbringen, denn ihre natürliche Nahrung, mageres Steppengras – ist sehr nährstoffarm und muss deshalb in großen Mengen zu sich genommen werden. Die Nahrung unserer domestizierten Pferde ist viel gehaltvoller – das Bedürfnis des Pferdes, fast ständig etwas fressen zu wollen, ist dadurch aber nicht verschwunden.
Das bedeutet: Die meisten Pferde fressen, solange sie etwas Essbares vor der Nase haben - und das ist fast immer zuviel.
Dazu kommt: In der Regel grasen Pferde heute auf Weiden, die ursprünglich für Hochleistungsrinder angelegt waren. Diese benötigen extrem energiereiches Futter, um Milch, Fleisch und Nachwuchs zu produzieren. Für Freizeitpferde ist dieses Gras viel zu gehaltvoll und enthält gleichzeitig zu wenig sättigende Rohfaser. Die Folge: Die Pferde verfetten und sind dennoch ständig hungrig.
Auch mit der Gabe von Kraftfutter geraten Pferdebesitzer leicht in einen regelrechten Teufelskreis: Ist das Pferd träge und unmotiviert, weil es zu viel Gewicht mit sich herumschleppt, erhöht der Besitzer die Kraftfuttermenge in der Hoffnung, es würde dadurch spritziger. Die überschüssige Energie kann nicht verbrannt werden und landet in zusätzlichen Fettpolstern. Außerdem werden Pferde durch Kraftfutter zwar reichlich mit Energie versorgt, bekommen aber kein befriedigendes Sättigungsgefühl. Das entsteht nur durch ausreichend Rauhfutter, das den Verdauungstrakt füllt und lange beschäftigt.
Als Faustregel gilt: Ein Kilogramm Heu auf 100 Kilogramm Lebendgewicht pro Tag.
Ein dicker Bauch ist übrigens nicht immer ein Zeichen für Übergewicht: Viele schlanke Pferde haben zumindest zeitweise einen unverhältnismäßig runden Bauch. Dafür gibt es verschiedene mögliche Gründe: Im schlimmsten Fall ist eine extreme Verwurmung die Ursache. Pferde, die viel Heu und Stroh fressen, bekommen einen dicken Bauch, einfach weil ihr Darm sehr voll ist. Sobald der Inhalt verdaut ist, geht der Bauchumfang wieder zurück. Hat ein Pferd häufig einen solchen Stroh- oder Heubauch, sollte man den Zugang vor allem zu Stroh reduzieren. Denn die Verdauung des sehr ballaststoffreichen Strohs ist in zu großen Mengen belastend und kann zu Verstopfungskoliken führen.
Die gleiche Ursache hat ein „Weidebauch“: Fressen Pferde viel Gras, ist der Magen-Darm-Trakt ebenfalls sehr voll und der Bauch wirkt von außen dick – sobald der Inhalt verdaut ist, nimmt er wieder einen normalen Umfang an. Zwar ist Gras leichter verdaulich als Stroh, dennoch schleppen Pferde mit dem Weidebauch unnötigen Ballast mit sich herum, der die Gelenke belastet.
Idealgewicht: Aufgrund der vielen verschiedenen Pferderassen mit ihrem oft sehr unterschiedlichen Körperbau ist es gar nicht so einfach, den Futterzustand zu beurteilen. Bei einem Rennpferd im optimalen Trainings- und Futterzustand sind deutlich die Rippen zu sehen, während ein Kaltblut mit gespaltener Kruppe oder ein Hengst mit mächtigem Hals noch lange nicht zu dick sein müssen. Dennoch gibt es einige Richtlinien, die unter Berücksichtigung rassetypischer Besonderheiten für alle Pferde gelten:
RICHTLINIEN:
Das Kammfett darf nicht seitlich herausragen oder den Hals nach oben „verlängern“, die Halswirbel müssen fühlbar sein, die Dornfortsätze am Widerrist sollten nicht einzeln erkennbar sein.
Die Rippen sollte man nicht sehen, beim darüber streichen aber problemlos fühlen können.
Der Hüfthöcker darf kaum, der Sitzbeinhöcker überhaupt nicht sichtbar sein. Hinter der Schulter und rund um den Schweifansatz darf etwas Fett tastbar sein.
Die Rückenmuskulatur und die Dornfortsätze der Wirbelsäule sollten auf einer Höhe liegen, also weder sollte die Wirbelsäule hervorstehen, noch in Fettwülsten versinken.
Die Fettpolster an den Innenseiten der Oberschenkel dürfen sich nicht berühren.
Übergewicht belastet die Gelenke, Sehnen und Bänder. Schnellerer Verschleiß und Erkrankungen wie Arthrose, Spat und Hufrollensyndrom können die Folge sein.
Ab wann ist ein Pferd oder Pony so dick, dass es in die Gefahrenzone kommt? Das ist recht schwer zu sagen. Tierärzte und Wissenschaftler gebrauchen hiefür einen so genannten ‚Body Condition Score’ (BCS). Ein dicker Bauch bedeutet nicht gleich ein Risiko.
Es geht um bestimmte Stellen mit Fettansatz, so wie ein harter, geschwollener Mähnenkamm, Verdickung auf den Schulterblättern und am Schweifansatz. Weist Ihr Pferd dies auf, ist es vernünftig es testen zu lassen.Es bleibt aber ein schwieriges Thema. Tierarzt Eric Laarakker misst bereits seit vielen Jahren Insulinresistenz bei Pferden und Ponys. Er trifft in seiner Praxis regelmäßig auf Tiere, die dieses Problem haben, allerdings überhaupt nicht zu dick sind. Er stellt ebenfalls fest, dass aus Insulinresistenz viel mehr Probleme resultieren als nur das Risiko einer Hufrehe. „Ich stoße auch auf Muskelsteifheit, chronische Atemwegsprobleme, die sich bei Weidegang und Gelenkentzündungen verschlimmern, vor allem bei älteren Pferden, bei denen der Stoffwechsel häufig etwas mühsamer verläuft und die Leistung der Darmbakterien abnimmt. Und vielleicht besteht ebenfalls ein Zusammenhang mit Schweif- und Mähnenekzem.“ Fahrlässigkeit kann Probleme unnötig verschlimmern. Pferde mit Problemen bekommen oft Nahrungsergänzungsmittel. In vielen Präparaten ist Zucker enthalten. Laarakker: „Wenn man nicht weiß, dass die Steifheit seines Pferdes durch Insulinresistenz verursacht wird und man gibt ihm Glucosamin, dann bekommt es wohl täglich zwei große Schippen Zucker extra, die ganz und gar nicht gut für das Pferd sind…“
Auch Raufutter wie Heu und Heulage enthält Zucker. Wie viel? Das kann man von außen nicht erkennen. Hinnen: „Leute denken oft, dass nasse Silage reichhaltiger ist oder grobes Heu besser für Pferde. Das weiß man nicht, wenn man keine Probe untersuchen hat lassen.“ Es ist allerdings nicht ratsam einem Pferd vorsorglich weniger Raufutter zu geben. „Sein Stoffwechsel benötigt Raufutter. In der freien Natur frisst ein Pferd den ganzen Tag lang. Es ist gut viel Raufutter zu füttern, aber seien Sie sich bewusst was Sie füttern und wechseln sie es eventuell ab mit altem, eingeweichtem Heu oder etwas Stroh, sodass Ihr Pferd nicht zu dick wird.“
Schon im Vorfeld - wenn das Pferd bereits droht zu dick zu werden - sollte alles unternommen werden, um Pferde, Ponys und Esel nicht zu übergewichtig werden zu lassen: Neben einer reduzierten und extensiv gestalteten Ernährung gehört eine vernünftige Bewegung zum Programm! Und bitte nicht zu sehr auf das Raufutter verzichten! Lieber ein Heunetz in die Box hängen, damit die Pferde Beschäftigung haben, aber länger brauchen um an das Heu zu kommen.
(Quellen: pavo; pferdedialog.de)
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