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22.1.2014 / Permalink
Was sind Würmer beim Pferd?
Pferde können von Parasiten befallen werden – unter anderem von Würmern. Würmer sind Parasiten, die im Körper ihres Wirts leben und sich dort vermehren . Es gibt viele verschiedene Wurmarten, die sich in unterschiedlichen Organen des Pferdes ansiedeln.
Einige Würmer leben hauptsächlich im Darm, zum Beispiel Bandwürmer , Palisadenwürmer, .... Andere Wurmarten leben im Magen, den Augen der Haut oder der Lunge des Pferdes.
Was sind die Ursachen für Würmer beim Pferd?
Ein Pferd kann Würmer bekommen, wenn es Würmer, deren Eier oder Larven aufnimmt. Die einzelnen Wurmarten wandern, leben und vermehren sich unterschiedlich – somit stecken sich die Pferde je nach Wurmart auf verschiedene Weise an:
1:Bandwürmer (Ancylocephala): Moosmilben, die auf dem Gras leben, nehmen die Proglottiden (Bandwurmteile) der Bandwürmer auf. Die Pferde wiederum fressen infizierte Moosmilben auf der Weide und infizieren sich so mit Bandwürmern. Im Darm des Pferdes entwickeln sich aus den Proglottiden die erwachsenen Bandwürmer und produzieren neue ansteckende Proglottiden.
2:Kleine Strongyliden/Zwergfadenwurm (Strongyloides westeri):
Die Zwergfadenwürmer befallen vor allem junge Pferde, häufig Saugfohlen. Die Larven der Strongyliden leben im Gras der Weiden, und die Pferde fressen das Gras mit den Larven. Fohlen können sich auch über die Muttermilch mit Wurmlarven anstecken. Die Larven können auch durch die Haut eindringen – dann wandern sie durch die Blutgefäße und das Lymphsystem des Pferdes zunächst in die Lunge, dann in die Speiseröhre, den Magen und Dünndarm und bohren sich schließlich in die Schleimhaut des Darms ein.
3:Große Strongyliden/Palisadenwurm (Strongylus vulgaris):
Die Pferde nehmen die Larven des Palisadenwurms auf der Weide auf. Diese wandern in den Blinddarm und Dickdarm der Pferde ein und bilden hier sogenannte Wurmknötchen. Sie dringen in die Blutgefäße der Pferde ein, vor allem in die Blutgefäße des Darms und des Darmgekröses.
4:Spulwürmer (Parascaris equorum):
Meist sind junge Pferde von Spulwürmern betroffen, da ältere Pferde oft ein stärkeres Immunsystem haben und sich seltener anstecken. Die Eier der Spulwürmer können jahrelang in der Umwelt überleben. Nehmen die Pferde sie auf, wandern sie während ihrer Entwicklung durch verschiedene Organe. Sie können sowohl die Leber, die Lunge als auch den Darm während ihrer Wanderung beeinträchtigen. Die ausgewachsenen Würmer nisten sich im Dünndarm des Pferdes ein.
5:Magenwürmer (Habronema): Infizierte Stechmücken können Magenwürmer übertragen. Die Larven wandern aus dem Rüssel der Stechmücke, dringen in die Maulschleimhaut des Pferdes ein und gelangen so in den Magen. Die Pferde können aber auch ganze Fliegen schlucken und sich so mit Magenwürmern anstecken. Die wandernden Larven können in verschiedenen Organen vorkommen; so können sie neben dem Magen auch die Lunge, die Haut (Sommerwunden) und die Augen des Pferdes befallen.
6:Lungenwürmer (Dictyocaulus): Auch Lungenwürmer nehmen die Pferde mit dem Gras auf. Die aufgenommenen Larven bahnen sich durch die Darmwand einen Weg in die Lymphgefäße. Mit der Lymphe gelangen sie ins Blut und schließlich in die Lunge des Pferdes. Oftmals sind Jungpferde oder Fohlen, die mit Eseln zusammen weiden, von Lungenwürmern betroffen.
7:Pfriemenschwänze (Oxyuris equi): Die Pferde nehmen die Pfriemenschwänze mit dem Maul auf. Die im Dickdarm lebenden Würmer legen die Eier am Anus des Pferdes ab, wodurch ein Juckreiz entsteht.
8:Thelaziose/Onchozerkose: Bestimmte Wurmarten befallen vornehmlich die Haut oder die Augen des Pferdes. So übertragen Fliegen den Augenwurm (Thelazia lacrimalis), die sich im Auge der Pferde ansiedeln. Die Onchozeren werden über Mücken übertragen und befallen die Haut und die Augen.
Wie äußern sich Würmer beim Pferd?
Würmer befallen je nach Art verschiedene Organe der Pferde. Daher können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Pferde, die von Würmern befallen sind, magern oft ab, haben Fieber, stumpfes Fell und sind appetitlos und ruhig. Oftmals treten Durchfall, Koliken,Verstopfung oder Blähungen beim Pferd auf. Würmer beim Pferd können auch zu einem langsamen Wachstum und einer zurückgebliebenen Entwicklung führen.
Wie können Würmer beim Pferd behandelt werden?
Einen Befall mit Würmern beim Pferd behandelt der Tierarzt mit Medikamenten gegen Parasiten beziehungsweise Medikamenten gegen Würmer . Es sind verschiedene Präparate erhältlich, wobei die jeweiligen Wirkstoffe immer nur gegen bestimmte Würmer (!!!) wirken und nicht das gesamte Wurmspektrum abdecken.
Zudem kommt es auch bei Würmern zu Resistenzen gegen bestimmte Wirkstoffe, das heißt, die Wurmmittel wirken dann nicht mehr.
Der Tierarzt empfiehlt daher häufig eine gezielte Behandlung bei Würmern, eine regelmäßige Prophylaxe mit wechselnden Wirkstoffen (sog. Wurmkuren) und eine gute Weide- und Stallhygiene.
Auch der Zeitpunkt der Entwurmung ist wichtig. Es ist zum Beispiel sinnvoll, die Pferde im Frühjahr einige Tage vor dem Weideaustrieb zu entwurmen, um zu verhindern, dass die Weiden mit Würmern belastet werden. Welches Wurmmittel angewandt wird, richtet sich nach der Jahreszeit und den somit am häufigsten vorkommenden Würmern.
Die große Angst von Pferdebesitzern vor schädlichen Nebenwirkungen ist meist unbegründet wenn immer der ganze Stall und nicht zu oft entwurmt wird. Würmer sind weitaus schädlicher für den Pferdeorganismus als regelmässige Wurmkuren.
(Quelle: Tiermedizinportal)
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