Huzule

28.4.2014 / Permalink

Die Pferderasse Huzule:

Der Huzule (auch Altösterreichischer Huzule) ist eine Ponyrasse und stammt aus der „Huzulei“, einem Gebiet in den Ostkarpaten nördlich des Flusses Bistritz, wo sich die Nachfahren der Tataren und Kosaken, ebenfalls Huzulengenannt, als Bergbauern niedergelassen haben.

Der Huzule ist ein meist falbfarbenes, braunes oder geschecktes Pony mit einem Stockmaß von 125 cm bis 147 cm. Andere Farben sind selten, Schimmel sind für die Zucht nicht zugelassen. Der lange, gerade Kopf mit geradem oder leicht konkavem Profil, starken Ganaschen, kleinen Ohren, lebhaften Augen und großen Nüstern steht auf einem kurzen, kräftigen Hals mit starkem Unterhals, der ihm eine nur mäßige Aufrichtung verleiht.
Dem wenig ausgeprägten, breiten Widerrist folgt ein kräftiger Rücken sowie eine kurze, schräg abfallende Kruppe mit niedrig angesetztem Schweif. Er hat eine kräftige, steile und kurze Schulter sowie einen breiten, tiefen und langen Rumpf.
Die harten, trockenen Gliedmaßen stehen auf kleinen, sehr harten Hufen. Beim Huzulen sind häufig leichte Säbelbeine und Kuhhessigkeit zu finden, außerdem sind die Sprunggelenke häufig mangelhaft.
Durch Veredelung mit Arabern konnten die Mängel teilweise ausgeglichen werden.

Der Huzule gilt als ausgesprochen robust, gesund und langlebig sowie instinktstark. Sein freundlicher Charakter, die sprichwörtliche Nervenstärke und Trittsicherheit machen ihn zu einem nahezu idealen Wanderreitpferd. Zudem ist er gelehrig und arbeitswillig.


Ursprungsbedingt ließen sich lange Zeit 3 Grundtypen deutlich voneinander unterscheiden:

1) Der Tarpantyp -  zeigt die ursprünglichen  Merkmale des in den Waldgebieten der Karpaten vorgekommenen Bergtarpans. Trockener, edler Kopf mit kleinen Ohren, kurzer Hals, oft steile Schulter, tiefe, breite Brust, langer Rücken mit kurzer abfallender Kruppe, das Fundament trocken und stabil, harte Hufe.

2) Der Bystrzectyp -  entstand als  Kreuzungsprodukt  zwischen Bergtarpan und Konik. Längerer Kopf, trockener Hals, schrägere Schulter, Brust weniger tief, Rücken gut gespannt, weniger Fundament, aber sehr trocken, insgesamt weniger bemuskelt, bessere Gänge.

3) Der Przewalskytyp - ließ die Einkreuzung von Mongolen- und Tartarenpferden erkennen. Diese waren Relikte vergangener kriegerischer Auseinandersetzungen. Schwerer Kopf mit wenig Adel, größere Ohren, Schulter steil, breite tiefe Brust mit viel Bug, langer, breiter Rücken, Kruppe abfallend, Fundament weniger trocken, gut bemuskelt mit starken Knochen, weniger hart und ausdauernd.

Sie alle - die meisten trugen Wildpferdemerkmale,  wie Aalstrich, Zebrierung, Schulterkreuz, hatten große Ähnlichkeit in Exterieur und Rahmen -  der Przewalskytyp schwerer, dadurch nur bedingt für schwieriges Gelände geeignet -  sind die Ahnen der heutigen Huzulenpferde. 

Von besonderer Wichtigkeit für deren Entstehung waren die harten Lebensbedingungen:
Schwieriges, meist bewaldetes Berggelände, raues, kontinentales Klima,  die unterstandslose, haferlose Aufzucht auf den Bergweiden. Oft gezwungen, sich in schwierigstem Gelände den Raubtieren zu stellen, überlebten jene Pferde mit kurzem, kräftigem Hals und geringer Fluchttendenz.


So ist ein kleines, kompaktes, stämmiges, mutiges, trittsicheres Pferd mit großem Brustumfang und festen, harten Hufen entstanden. 
Die teilweise vorhandene Kuhhässigkeit der Hinterbeine ist auf die oben beschriebenen Lebens- und Aufzuchtbedingungen zurückzuführen und ist ein Hinweis auf die besondere Trittsicherheit des Pferdes in steilem Gelände und darf nicht als Fehler gesehen werden.


Nicht nur in Zucht-, Show- und Sportbewerben bewähren sich die Huzulenpferde, sie sind das ganze Jahr über im vielfältigsten Einsatz: in den Reit- und Tourismusbetrieben als geduldige Schulpferde für Anfänger, als trittsichere, unermüdliche Wanderreitpferde für Trekkingtouren in den Alpen, als Kutsch- und Schlittenpferde, als Partner in der Hippotherapie, in den sportlichen Bewerben, wie Meisterschaften im Distanzritt über 60 km oder bei Orientierungsritten mit Geschicklichkeitsaufgaben. Nicht zuletzt als fleißige Helfer in der Landwirtschaft.

Der Huzule ist ein hartes, ausdauerndes, trittsicheres Kleinpferd, das sich besonders gut zur Robusthaltung eignet. Durch seine Vielseitigkeit empfiehlt es sich sowohl als sicheres Pferd für Trekkingtouren, als auch für den Reit- und Fahrsport. Derzeit läuft ein Generhaltungsprogramm in Österreich, denn dieses Pferd gehört zu den gefährdeten Haustierrassen.

Bewegungsablauf: Korrekt, rhythmisch, elastisch
Gesamteindruck: Kompaktes, ansprechendes Kleinpferd, im rechteckigen Rahmen, mit harmonischer Rückenlinie und abfallender Kruppe, Schweif tief angesetzt, der Hals kurz und kräftig, die gut bemuskelte Schulter meist steil gestellt. Der Kopf ist trocken, ausdrucksvoll, mit viel Adel. Harte, nicht zu kleine, feste Hufe ermöglichen oftmals eine Nutzung ohne Beschlag.
Ursprung:Huzulei
Hauptzuchtgebiet:Osteuropa
Verbreitung:vor allem Osteuropa
Stockmaß:125–147 cm
Farben:vor allem Braune, Falben und Schecken
Haupteinsatzgebiet:Trag- und Zugpferde

(Quellen: wikipedia; huzulenpferde.at)