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24.6.2014 / Permalink
Als Arthrose bezeichnet man eine degenerative Veränderung der Gelenke, einen “Knochenverschleiß” bzw. "Gelenkverschleiß", der das normale, dem Alter angemessene Maß übersteigt.
Eine chronische Gelenkerkrankung bei Pferden nennt man Arthrose. Die Gelenke sind bei Arthrose in ihrer Funktion stark eingeschränkt durch Abnutzung oder ein Trauma.
Von einem Verschleiß durch Abnutzung ist zunächst der Knorpel betroffen, später folgen dann Veränderungen am Knochen. Dies führt oft zu Entzündungen der Gelenke.
Dabei können grundsätzlich alle Gelenke von Arthrose betroffen sein und sehr häufig sind auch mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen.
Das Pferd leidet an Bewegungsstörungen und kann zum Beispiel lahmen. Schmerzen stellen sich meistens ein und das Pferd kann bewegungsunwillig werden. Der Gang des Pferdes kann stumpf und klamm wirken.
Wendungen werden meist nur sehr ungern ausgeführt. Viele Pferde benötigen eine Weile bis sie sich einlaufen. In seltenen Fällen werden Pferde unbrauchbar zum Reiten.
Bei der Arthrose kommen folgende Ursachen in Frage:
* Fehlstellungen der Hufe oder der Gliedmaßen
* Gelenk-, Hüft- oder Wirbelfehlstellungen,
* Fehl-oder Überbelastung durch das Reiten,
* mangelndes warm Reiten am Anfang einer Reitstunde oder eines Ausrittes,
* Stoffwechselstörungen (insbesondere der Leber),
* Fehlernährung,
* extrem schwache Muskulatur durch zu wenig Bewegung und
dadurch entstandene Wirbelfehlstellungen der Wirbelsäule,
* Hüftfehlstellungen oder anderen Gelenkfehlstellungen, etc.
Da es sich bei der degenerativen Veränderung der Gelenke um einen schleichenden, langsam forschreitenden Prozess handelt, wird die Arthrose beim Pferd oft erst relativ spät erkannt - meist erst dann, wenn das Pferd eine Lahmheit zeigt.
Anzeichen, die sich vor der Lahmheit schon abzeichnen, sind eine leichte Steifheit, die sich nach etwas Bewegung wieder bessert.
Durch die Arthrose (Gelenkverschleiß) beim Pferd ist das Gelenk steifer und in seiner Bewegung eingeschränkt. Der Gelenkverschleiß ist schmerzhaft, daher lahmen die Tiere oft.
Besonders auffällig bei der Arthrose beim Pferd ist das sogenannte „Einlaufen“: Stehen die Pferde länger oder beginnen sie gerade mit der Bewegung, lahmen sie noch recht stark, und nach kurzer Bewegung ist die Lahmheit schwächer.
Eine Heilung der Arthrose ist, wie schon erwähnt, leider nicht möglich. Dennoch lässt sich das Fortschreiten der Arthrose aufhalten. Unerlässlich für eine erfolgreiche Behandlung der Arthrose ist zunächst die genaue Diagnosestellung durch den Tierarzt. Danach wird der Tierarzt entscheiden, wie die Arthrose im Einzelfall behandelt werden muss. Neben Schmerz- und Entzündungshemmenden Medikamenten und Spritzen gibt es noch weitere Möglichkeiten, die sich in der Behandlung der Arthose beim Pferd unterstützend auswirken können.
Angemessene und schonende Bewegung ist wichtig bei Arthrose. Das Pferd sollte - sofern es nicht stark lahmt - bewegt werden, wobei eine Überlastung aber unbedingt zu vermeiden ist.
Viel Schritt auf weichem, aber nicht tiefen Boden und möglichst viel geradeaus (ohne enge Wendungen) ist empfehlenswert.
Darüber hinaus sollte dem Pferd möglichst viel Möglichkeit zur freien Bewegung gewährt werden. (Weidegang, Offenstall oder zumindest eine Paddockbox.) Allerdings sollte vermieden werden, dass das Pferd dabei auf einem nassen Untergrund steht - also kein Matsch-Paddock!
Ganz wichtig ist es auch, eventuelle Fehlstellungen des Pferdes so gut wie möglich zu korrigieren.
Tierarzt und Hufschmied sollten sich gemeinsam über die verschiedenen Möglichkeiten eines orthopädischen Korrekturbeschlags für das Pferd beraten.
Die Reitbarkeit des Pferdes kann, je nachdem wie stark die Arthrose ausgeprägt ist, mehr oder weniger eingeschränkt sein.
Daher sollte das Training auch mit dem Tierarzt besprochen werden um weitere Überalstungen zu vermeiden.
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die folgenden Anregungen die Behandlung und Beratung vom Tierarzt keineswegs ersetzen!!!
Sie sollen lediglich ergänzende Informationen liefern, die dann im Einzelfall mit dem behandelnden Tierarzt besprochen und auf den jeweiligen Arthrosepatienten abgestimmt werden müssen.
Die hier genannten Anregen sollen Pferdebesitzern helfen, sich auf das Gespräch mit dem Tierarzt oder der Tierklinik vorzubereiten, um dann gezielte Fragen zu den einzelnen Therapieansätzen stellen zu können.
***Bei starken Entzündungen haben sich äußerlich feuchte Umschläge mit Arnikatee bewährt. Ein Angußverband, der tagsüber oder nachts einwirken kann, kann hier schnell eine Schmerzlinderung bringen. Bei leichten oder gar keinen Entzündungen kann man auch Beinwellblättertee als Angußverband nehmen. Für den Tee berechnet man ca. 100 Gramm Kräuter/Blätter/Blüten auf 1 Liter Wasser. Beinwell fördert die Knochenheilung, regt die Kallusbildung an und wirkt leicht entzündungshemmend und leicht schmerzstillend.
***Innerlich kann man dem Pferd Teufelskrallenwurzel geben. Täglich 30-50 Gramm der Wurzeln, die Nachts in Zucker-Wasser eingelegt werden, mit unter das Futter geben. Die Einweichflüssigkeit sollte auch mit unter das Futter gegeben werden. Diese Kur gibt man 6 Wochen lang, 3 mal im Jahr, oder nach Bedarf. Teufelskrallenwurzel wirkt stark entzündungshemmend und leicht schmerzstillend. Die Wurzel schmeckt sehr bitter, deswegen sollte man sie mit viel Mash, Kraftfutter, eingeweichten Rübenschnitzeln oder in Bananenbrei verfüttern und eventuell die tägliche Dosis auf zwei Fütterungen aufteilen, damit der Geschmack akzeptabel für das Pferd ist.
***Außerdem sollte zusätzlich die Leberfunktion gestärkt werden, da die Leber ein sehr wichtiges Stoffwechselorgan ist und dies besonders wichtig für gesunde Gelenke ist. Einem Pferd können täglich 30 Gramm Löwenzahnwurzel, Löwenzahnblätter oder 30 Gramm eingeweichte Mariendistelsamen (samt Einweichwasser) gegeben werden. Eine Kur sollte 6 Wochen andauern und mindestens 2 mal im Jahr wiederholt werden.
***Achtung: Getrocknete Weidenrinde oder Mädesüßkraut (Spierkraut) sollte bei Arthrose nicht verabreicht werden, da die Salicylsäureverbindungen der Pflanzen im Körper eines Pferdes maximal 1 Stunde aufrecht erhalten bleiben. Nach spätestens 1 Stunde baut der Körper die Salicylsäure ab und der Wirkstoffgehalt im Körper reduziert sich so stark, dass der Wirkstoff nicht mehr wirksam ist.
Arthrose-Pferde sollten in Offenstallhaltung gehalten werden oder täglich 8 Stunden Auslauf haben, da durch die Bewegung die Gelenkschmiere stetig läuft und somit weiteren Verschleiß der Gelenke nicht begünstigt.
Übermäßiges Training der Pferde sollte unterbunden werden.
Regelmäßiges Reiten in sanftem Tempo ist durchaus wünschenswert, sofern das Pferd keine Schmerzen dabei hat und sich auch willig zeigt.
Bei Tempo-Widersetzlichkeiten sollte man auf das Pferd Rücksicht nehmen.
20-minütiges warm Reiten im Schritttempo sollte auch eingehalten werden, denn erst dann läuft die Gelenkschmiere vermehrt.
Silage-Fütterung vermeiden. Insbesondere Maissilage enthält zuviel Phosphor. Dies fördert einen gestörten Knochenstoffwechsel. Lieber viel Heu verfüttern.
Mit Getreidefütterung und Weizenkleie geizen. Diese enthält auch extrem viel Phosphor.
Eingeweichte Rübenschnitzel enthalten viel Calcium, die die Knochen zur Gesunderhaltung benötigen.
Kohlensaurer Futterkalk (= Ca Co 3) kann ergänzend hinzu gegeben werden zum Futter, da es extrem viel Calcium enthält. Man kann es zum Getreide oder zum Mash hinzu geben, falls man auf Getreidefütterung nicht verzichten möchte.
Eventuell ein calciumhaltiges und Vitamin D-haltiges Mineralfutter verfüttern, muss aber nicht sein, wenn die Fütterung insgesamt stimmig ist.
(Quellen: pferdewiki.de; pferdemagazin.blogspot.co.at;)
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