Giftige Pflanzen für Pferde - TEIL 2 unserer Blogartikelserie

9.6.2015 / Permalink

Giftpflanzen für Pferde TEIL 2 - Efeu, Farne, Goldregen, Oleander

 

Giftpflanzen findet man überall in der Natur und auch in unseren Gärten als Zierpflanzen.
Die weit verbreitete Meinung Pferden würden Giftpflanzen "aussortieren" und nicht fressen, stimmt so nicht.

 

Pferde die vorwiegend in Boxen leben oder mit Heißhunger auf die Weide kommen, machen keinen Unterschied zu giftig oder nicht.
Auch beim Spazierengehen wird oft nach irgendwas essbarem geschnappt und nicht darauf geachtet ob das giftig ist oder nicht...
(Kürzlich erst mit meinem Pferd erlebt der Maiglöckchenblätter fressen wollte...)
VORSICHT ist auf jeden Fall besser als Nachsicht.
In unserer Blogartikelserie werden jeweils 4 Giftpflanzen erklärt um das wahrscheinlich schon einmal gelernte wieder aufzufrischen.

 

Da manche Pflanzen auch noch im getrockneten Zustand giftig für Pferde sind, ist es wichtig nicht zu nah an Waldrändern zu mähen.
Also da wo zum Beispiel Maiglöckchen und Farne wachsen...

Auch Rasenschnitt der gerne von Hobbygärtnern auf der nächsten Koppel entsorgt wird ist äußerst gefährlich!
Goldregen, Oleander und andere giftige Gartenpflanzen können beim Rasenschnitt dabei sein und tödlich enden für die Pferde... Bitte keine fremden Pferde füttern auch wenn es vielleicht nett gemeint ist! Bloglink: Bitte nicht füttern.
Aufpassen bei Pferden die nah an Gärten kommen und an Waldrändern beim Grasen.

 

Efeu:

  • vorwiegend an Hausmauern zu finden (Kletterstrauch) aber auch in Buchen- und Eichenwäldern
  • enthält giftige Saponine
  • Erste Anzeichen einer Vergiftung: Durchfall, Krämpfe, starke Unruhe
  • führt zu schweren Koliken
  • Blütezeit: September bis Oktober
  • Hautreizungen durch Kontakt möglich

Sämtliche Pflanzenteile gelten für Pferde als giftig. Besonders die Blüte.  Achtung auch im Winter - Efeu ist immergrün und daher verlockend für Pferde.

 

(Foto: botanikus.de)

 

Farne:

  • wächst am Waldrand / Lichtungen
  • stark giftig!
  • Adler- und Wurmfarn sind am gefährlichsten
  • Vergiftung bemerkt man erst Tage später
  • 2 - 3 KG tödlich
  • auch im HEU noch GIFTIG

Blutiger Durchfall, Kolik, Unruhe sind die ersten Anzeichen einer Farnvergiftung
Achtung bei Koppeln an Waldrändern!

Die gesamte Pflanze ist giftig und bleibt auch im getrockneten Zustand giftig.

(Foto: wikipedia.de)

Goldregen:

  • Zierstrauch im Garten
  • Wuchshöhe des Strauches bis zu 6 Meter
  • Blütezeit: April bis Juni
  • Hochgiftig! Vor allem die Samen (bohnenähnliche Hülle)
  • auch getrocknet giftig
  • 250 g des Samens sind tödlich für ein Pferd
  • 500 g der Rinde sind für ein Pferd tödlich
  • Anzeichen einer Vergiftung: starkes schwitzen, taumeln, zittern, Atemnot
  • Tod tritt durch Atemlähmung ein (meist nach einer Stunde nach Aufnahme)
     

(Foto: botanikus.de)

Oleander:

  • Zierstrauch im Garten
  • Blütezeit: Juli - September
  • hochgiftig für Pferde!!!
  • 10 bis 20 Blätter sind tödlich für Pferde
  • auch getrocknet giftig
  • (auch hochgiftig für Hundewelpen die vielleicht mit den abgefallenen Blättern spielen)

Erste Anzeichen: Kolik / Durchfall
Tod durch Atemlähmung/Herzstillstand

(Foto: botanikus.de)

 

Meist sind die Vergiftungsanzeichen schwer zu erkennbar und enden darum oft tödlich.
Durchfall oder Kolik können auch eine Vergiftung sein!
Beim geringsten Verdacht bitte SOFORT EINEN TIERARZT KONTAKTIEREN!!!

Manche Vergiftungen erkennt man nach wenigen Stunden oder sofort, manche aber erst nach Tagen, Wochen oder Monaten.
Die Eibe führt wohl am schnellsten zum Tod eines Pferdes... Nur 100 g der Nadeln führen zu einer Lähmung des Herzens und der Lunge und das Pferd stirbt nach nur ein paar Minuten.
Im dritten Teil unserer Giftpflanzen Serie wird unter anderem die Eibe genau erklärt.

 

Mögliche Symptome einer Vergiftung:

  • Atemnot
  • Keine Orientierung (taumeln)
  • Starker Speichelfluss
  • Ängstliche Augen
  • Kreislaufbeschwerden
  • Schweißausbrüche
  • Unruhe
  • Blut im Urin
  • Lähmungserscheinungen
  • Zittern
  • Durchfall
  • Schaum vor dem Maul
  • Verfärbungen der Schleimhaut und Bindehaut ins gelbliche
  • Ähnlich wie Kolikanzeichen – Bauchschmerzen

 

SOFORT TIERARZT ANRUFEN beim geringsten Verdacht auf eine Vergiftung.

Giftige Pflanzen für Pferde – TEIL 1Jakobskreuzkraut, Maiglöckchen, Hahnenfuß, Herbstzeitlose

 

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