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4.2.2014 / Permalink
Als Hilfszügel, dazu gehört auch der Schlaufzügel, bezeichnet man im Pferdesport alle mechanischen Hilfsmittel abgesehen vom Zügel, mit denen Einfluss auf die Kopf- und Halshaltung des Pferdes genommen wird.
Hilfszügel werden zur Anfängerausbildung und zur Ausbildung des Pferdes eingesetzt. Sie werden beim Longieren und Voltigieren verwendet. Sie werden auch zur Korrektur des Pferdes verwendet.
Nun stellt sich die Frage WER darf wenn überhaupt mit Hilfszügeln arbeiten?
Meiner Meinung nach gehören Schlaufzügel NUR in geübte Reiterhände, die ruhig und fein sind. Jetzt stellt sich allerdings die Frage: Ist der Bereiter wirklich GUT wenn er Schlaufzügel braucht um sein Pferd durchlässig reiten zu können? Wahrscheinlich nicht.
Das Problem des Schlaufzügels ist, das der Bereiter große Kräfte auf das Pferdemaul ausüben kann und das Pferd dann praktisch GEZWUNGEN wird die Haltung einzunehmen die der Bereiter vorgibt.
Ist es nicht sinnvoller wenn das Pferd selber versteht und entdeckt wie entspannend es ist an die Anlehnung heranzutreten. Habe ich als Reiter langfristig nicht mehr davon?
Meine Meinung ist einfach jene: Das Pferd muss selbst verstehen das die Losgelassenheit toller ist als die Verspanntheit. Auch wenn das manchmal sehr arbeitsintensiv und zeitaufwendig ist. Langfristig haben Mensch und Pferd als Partner mehr davon. Dazu gehört für den Reiter hartes Training seines SITZES. Ja, der Reiter muss korrekt sitzen lernen, damit sein Pferd ordentlich geht.
Und noch ein Punkt kommt meiner Meinung nach dazu: Ist es nicht schon fast Rollkur was manche mit Schlaufzügeln da reiten? Die Pferde mit geringem Kraftaufwand in eine Haltung zu pressen die mit einer klassischen Ausbildung und einer Aufrichtung rein gar nichts mehr zu tun haben. Es ist gar nicht gesund und vokalem gar nicht schön wenn sich die Pferde in die Brust beissen! Es ist auch nicht schön! Und der Rücken wird dabei meist weggedrückt und die Hinterhand kann nicht mehr untertreten. Wenn das Pferd aber nicht über den Rücken geht ist es schwer zu sitzen … ein Teufelskreis.
Hilfszügel müssen korrekt verschnallt werden, damit das Pferd locker gehen kann und sich nicht verspannt. Verspannungen sind sowohl für die Pferdeausbildung als auch in der Reiterausbildung schädlich, da gerade ein Anfänger auf einem verspannten Pferd keine Chance hat, den losgelassenen Sitz zu erlernen. Das bedeutet für mich das ich es sehr wohl sinnvoll finde, bei einem Anfänger Gummiausbinder (die geben nach wenn das Pferd den Kopf nach vorne Strecken will) zu verwenden an der Longe. Ein Anfänger wird sich sehr schwer tun, auf einem Pferd mit hochgestrecktem Hals sitzen zu lernen.
Ist der Reiter aber schon weiter in seine Ausbildung und nimmt eine Sitzlonge, dann finde ich es völlig verkehrt das Pferd auszubinden, denn der Reiter kann schon über seinen Sitz das Pferd korrekt gymnastizieren. Im Gegenteil dieser fortgeschrittene Reiter kann durch den Reitlehrer erfahren wie er sein Pferd korrekt über den Sitz reiten kann, damit das Pferd dann nachgibt und mit seiner Schnauze und dem Hals nach vorne sucht.
Abschliessend möchte ich darum bitten als Freizeitreiter von Schlaufzügeln abzusehen und lieber an einem korrekten Sitz zu arbeiten.
Wenn schon Hilfszügel dann nur in Profihände. Aber welcher Profi braucht Hilfszügel? Hinterfragen Sie kritisch! Auch ihren Reitlehrer der Hilfsügel benutzt...
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