Stallwechsel

22.2.2015 / Permalink

Wenn das Pferd umzieht - Stallwechsel

Manchmal kommt es vor, dass man mit seinem Pfers den Stall wechselt oder ein Pferd kauft und das Pferd dadurch umziehen muss. Für jedes Pferd ist ein Stallwechsel Stress.

Pferde haben Freundschaften mit ihren Herdenkollegen und Boxennachbarn.
Bitte immer gut überlegen ob man einem Pferd einen Stallwechsel zumutet, ein Wechsel ist einfach belastend für ein Pferd. 

Ein Wechsel bedeutet also für ein Pferd:

  • ein rausreißen aus der gewohnten Umgebung,
  • weg von den Pferdekumpels und Freunden,
  • Bezugspersonen ändern sich (beim Pferdekauf der Besitzer – im Stall die Person die füttert und mistet)
  • Tagesablauf ändert sich wahrscheinlich auch...

Also Stress für das Pferd, das ja nicht versteht warum es um ziehen soll.

Als Besitzer hat man die Verantwortung möglichst stressfrei einen Umzug zu planen und die Anfangsphase langsam zur pferdefreundlichen Eingewöhnung zu nutzen.

Was müsst ihr beachten:

Futter: falls ihr ein Pferd neu gekauft habt, ist es immer wichtig nach dem bisherigen Futter zu fragen. Solltet ihr der Meinung sein das Futter umstellen zu müssen, bitte immer langsam umstellen! Nicht abrupt einen Futterwechsel vollziehen. Sollte das Pferd vorher ein bestimmtes Müsli oder Kraftfutter bekommen haben, nehmt euch einen halben Sack voll mit und mischt das „alte“ Futter anfangs mit dem „Neuen“.

Entwurmen: Vor jedem Stallwechsel ist es wichtig das Pferd zu entwurmen. Erstens wichtig für die neuen Koppelpartner. Die bekommen nämlich im Falle eines Wurmbefalls beim neuen Pferd, durch den Kot auf der Weide auch diese Parasiten... Zweitens wichtig damit das Pferd Parasitenfrei ist, viele Ställe verlangen sogar ein Gesundheitszeugnis bei einem Neuzugang. Völlig korrekt, wie ich finde. Hochansteckende Krankheiten können eingeschleppt werden und das ist für niemanden sehr lustig.

Neue Pferde: Versucht eure Pferde zu verstehen. Es kommt ein neues Pferd in eine Herde, die Rangordnung muss neu geregelt werden, die Verletzungsgefahr in der Anfangszeit ist sehr hoch. Am besten langsam eingewöhnen, vorerst als Boxennachbar, dann einzeln in der Halle die Tiere sich beschnuppern lassen. Bitte immer dabeibleiben um notfalls einschreiten zu können. Falls es möglich ist, anfangs das Pferd in eine Koppel neben der eingefleischten Herdengemeinschaft stellen, so können sich die Tiere schon beschnuppern, der oder die Neue hat aber die Möglichkeit sich zurückzuziehen ohne in Gefahr zu kommen. Klappt das problemlos, ist es nicht verkehrt zuerst den Herdenchef mit dem neuen Pferd zusammen zu gewöhnen. Hat der Herdenchef das neue Pferd akzeptiert wird er es auch vor den anderen „beschützen“ sofern notwendig.

Viel beschäftigen! Gerade am Anfang ist es wichtig das Pferd viel zu beschäftigen... Es darf die ersten Tage noch nicht mir raus auf die Weide – also bitte Urlaub nehmen und in den Stall fahren und Pferd bespassen! Am Besten in der Anfangszeit zweimal täglich. Spaziergehen, in der Halle spielen, dem Pferd alles zeigen, einfach Zeit nehmen für das Tier um ihm die Umstellungsphase zu erleichtern. Ein Pferd merkt wenn es jemanden hat der sich kümmert und sich bemüht. Heu sollte natürlich auch den ganzen Tag zur Verfügung stehen damit das Pferd wirklich beschäftigt ist und sich möglichst schnell wohlfühlt. Das Reittraining hat jetzt erst Mal Pause!

Bachblüten können helfen den Stallwechsel zu erleichtern.

Die Eingewöhnungsphase dauert bis zu 6 Monaten! Bitte niemals den Faktor Zeit und Geduld unterschätzen. Lasst euch Zeit.