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Einfach mal Zeit für sein Pferd haben … ohne Stress putzen …und dann mal etwas länger reiten… Luxus pur!
26.2.2015 / Permalink
Der Schnee schmilzt langsam aber sicher überall und das junge Gras fängt bald zu sprießen an. Jeder der sein Pferd artgerecht hält, gönnt ihm täglichen Weidegang.
Für viele Pferdebesitzer stellen sich jetzt unter anderem die Fragen:
„Wie gewöhne ich mein Pferd schonend an das frische Gras?",
Wie vermeide ich Kotwasser, Durchfall, Kolik, Cushing, EMS oder gar Hufrehe?“
Im Winter haben viele Einstellbetriebe vermehrte Stallhaltung und somit wird es für die Pferdebesitzer noch schwieriger die Pferde nicht von null auf hundert
beim frischen Weidegras zu bringen.
Meist sind die Koppeln bei Frühlingsmatschwetter ganz gesperrt, da die Pferde sonst die Grasnarben der Weiden zerstören.
Glücklich diejenigen die die Pferdekoppeln ganzjährig benutzen dürfen, da weiden sich die Pferde selber schonend an.
Was aber wenn die Koppeln für mehrere Wochen gesperrt werden?
Wichtig ist langsam das Pferd an das frische Gras zu gewöhnen und sich Zeit zu lassen.
Am Besten jetzt schon damit anfangen (Februar).
Die Umstellung der rohfaserreichen Fütterung, ausschließlich Heu und Stroh im Winter, auf das frische junge Gras stellt die Verdauung ganz schön auf den Kopf.
Im frisch gewachsenen Gras sind viele wichtige Nährstoffe enthalten, vor allem aber Energie.
Ein Pferd, das nur einmal pro Tag ein wenig geritten wird (1 bis 2 Stunden ausreiten), benötigt kaum Energie, sondern nur seinen Erhaltungsbedarf.
Als Vergleich: In karg bewachsenen Gegenden muss sich ein Pferd 16 bis 18 Stunden pro Tag kontinuierlich fortbewegen, um seinen Erhaltungsbedarf zu decken.
Auch rassebedingt birgt das Anweiden oft versteckte Gefahren.
Robuste Rassen wie Shetland Pony oder Islandpferd sind karge Gegenden gewöhnt und keine üppigen, saftig grüne Wiesen.
Diese sogenannten „Robustpferderassen“ benötigen von Natur aus weniger Energie, alles was über den Erhaltungsbedarf hinausgeht kann zu schlimmen Krankheiten (zB Hufrehe) führen. Hufrehe entsteht aber nicht im Huf, sondern im Blut, vereinfacht erklärt.
Die häufigste Ursache für eine Hufreheerkrankung ist eine Stoffwechselstörung.
Stärke (Kraftfutter) und Kohlenhydrate (zB Fructane) im Überfluss sind gefährlich für die Pferde.
Fructane stecken vor allem in Gräsern und sind im Frühjahr und Herbst besonders hoch im Gras enthalten.
Anfangs zehn Minuten grasen gehen und langsam die Dauer steigern. Wer nur einmal in den Stall fährt könnte vor und nach dem Reiten kurz grasen gehen, wer die Möglichkeit hat zweimal in den Stall zu fahren, der kann vormittags und nachmittags mit dem grasen beginnen. Achtung: nicht zu früh morgens wenn noch Frost ist.
Gefrorenes Gras ist gar nicht gut für die Pferde.
Das kontrollierte Anweiden der Pferde an der Hand sollte also wirklich täglich erfolgen.
Zusammengefasst:
Zwanzig Zentimeter hohes Gras ist der ideale Zeitpunkt um endlich die Pferde auf die Weide zu lassen.
Das Gras ist schon etwas älter und somit Eiweißärmer und Rohfaserreicher.
Die lange Wartezeit mit „grasen gehen“ und großen Paddocks für Bewegung überbrücken.
Viele Einstellbetriebe haben sogenannte Matschpaddocks, hier können die Pferde kein Gras fressen, sich aber wenigstens ausreichend bewegen und den wichtigen Kontakt zu den Artgenossen genießen.
Foto: Reitarena Mitgliedsbetrieb: Family Resort Stubai.
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