Problem mit dem Abspritzen, Einsprühen oder Wurmkur?

29.3.2015 / Permalink

Tipps für Zappelphilipp und Angsthase

Es gibt viele Pferde die werden unruhig wenn man nur eine Sprühflasche in der Hand hält.
Manche Pferde weigern sich, sich die Wurmkur direkt übers Maul geben zu lassen.

Was kann man tun gegen die unruhigen Kandidaten die aus Angst oder Sturheit eine Mitarbeit verweigern? Erst einmal sollte man natürlich verstehen dass die Angst vor einem Spray meist nicht unbegründet ist. Auf offene Wunden gesprüht, brennt das nun Mal fürchterlich und ein Pferd kann nicht nachvollziehen warum man ihm da "Schmerz" zufügt. Probleme gibt es dann wenn Pferde dabei völlig panisch werden und somit gefährlich für denjenigen der versucht eine Wunde zu desinfizieren oder nur ein Glanzspray in den Schweif zu sprühen. 

Was tun? Gar nicht mehr sprühen halte ich für den falschen Ansatz, man könnte ja zum Beispiel das Schweifspray einfach weg lassen und statt Fliegenspray zu sprühen dieses einfach mit einem Schwamm auftragen, so die erste Überlegung. Gut, aber was ist wenn ein Notfall eintritt und eine Wunde desinfiziert gehört? Ich finde es besser einem Pferd zu zeigen das sprühen nicht schlimm ist, langfristig bestimmt eine gute Lösung. Also ran an den Angsthasen und zeigen das eine Sprühflasche nichts Schlimmes ist.

Wasser und Sprühflaschen:

  • Ruhig und gelassen bleiben
  • Geduld haben
  • nicht mit dem Gedanken hingehen " das wird sicher wieder nichts"
  • Wasser: kein zu harter Strahl. Das Pferd vorerst nicht festbinden, sondern von jemandem halten lassen. Das Pferd darf sich bewegen, aber nicht weglaufen. Die ersten Male nur die Hinterbeine, dann die Vorderbeine - bleibt das Pferd gelassen, sofort loben. Achtung: Nicht loben für wegziehen oder zerren. Ein Lob ist gut und wichtig, aber nur im richtigen Moment. Zu Beginn am Boden spritzen, schauen wie das Pferd reagiert. 
  • nicht überfordern - langsam Schritt für Schritt, kleine Erfolge loben und erst am nächsten Tag weiterüben.
  • Sprühen: bei panischen Pferden erst einmal auf den Boden sprühen, neben dem Pferd. Bleibt das Pferd dabei gelassen stehen, einfach auf den Vorderhuf sprühen,... langsam steigern. 
  • Gefühl für das Pferd entwickeln
  • Wissen das ein Pferd nicht absichtlich daran interessiert ungezogen zu sein.

Die Wurmkur:

  • Apfelmus oder Wasser in eine Plastikspritze und zwischendurch geben. Eine Wurmkur schmeckt bestimmt fürchterlich und wenn ein Pferd merkt jedesmal diese Plastikspritze im Maul = ekeliger bitterer Geschmack wird es wohl auf stur schalten.
  • Wem das zu anstrengend ist das zu üben, kann die Wurmkur auch mit etwas Mash, Apfelmus oder Honig vermischen und einfach verfüttern. Klappt zu 99 %. Wichtig ist einfach den Geruch der Wurmpaste zu überdecken mit Apfelmus oder Mash.
  • regelmäßig über Gesicht und Ohren streicheln und auch zwischendurch in den Maulwinkel greifen. 

Desinfektionsspray:

  • nicht neben einem panischen Pferd schütteln - meist sind das Aludosen die geschüttelt werden müssen vor dem Gebrauch und das ist sehr laut.
  • aufpassen beim Aufsprühen, nicht in der Gefahrenzone stehen, immer die Möglichkeit haben weg zu können im Notfall. Safety first!

Bei allen angeführten Punkten geht es im Endeffekt nur darum den Pferd klar zu machen das es keine Angst zu haben braucht und das ihm nichts Schlimmes passiert.
Gut Ding braucht Weile und einen gelassenen Pferdebesitzer. Schreien oder gar prügeln führt nicht zum gewünschten Erfolg.
Konsequenz und gute, richtige Erziehung auch durch Vertrauensarbeit serwohl.