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Einfach mal Zeit für sein Pferd haben … ohne Stress putzen …und dann mal etwas länger reiten… Luxus pur!
1.4.2015 / Permalink
Es gibt mehrere Reitweisen, die aus verschiedenen Gegenden und Kulturen der Welt stammen.
Wir Reiter haben die Möglichkeit aus mehreren Reitweisen diejenige zu wählen, die uns und unserem Pferd am meisten liegt.
Manche Pferde eignen sich aufgrund ihrer Rasse für eine spezielle Reitweise besonders gut, oder werden speziell dafür gezüchtet.
Vom Englisch Reiten, Gangpferdereiten, Barockreiten über klassisches Reiten bis hin zum Westernreiten, es gibt viele verschiedene Reitweisen die ihre Unterschiede im Stil und der Ausbildung der Pferde haben.
Zur Erklärung: Die Hauptunterschiede bei den diversen Reitstilen liegen meist:
Letzten Endes muss jeder Reiter den Stil finden, der am besten zu ihm und seinem Pferd passt.
Oder man kombiniert zwei Stile wenn man persönlich so den besten Weg für sich und sein Pferd findet.
Entscheidend dabei ist einzig und allein dass Reiter und Pferd damit gut und zurechtkommen.
Ich persönlich nehme mir oft für mich und mein Pferd gute Dinge raus und "vermische" dann die Reitweisen ein bisschen.
Ich bevorzuge die klassische Reitweise bzw. Reitkunst bei der immer das Wohl des Pferdes an erster Stelle steht in Kombination mit der Ausbildungsskala der englischen Reitweise.
*Englische Reitweise:
Englische Reitweise ist eine Sammelbezeichnung für Dressurreiten, Springreiten, Vielseitigkeitsreiten, Rennreiten, Jagdreiten und weitere diverse weitere Pferdesportarten.
Kurz es ist die Reitweise in der Sportreiterei und auch meist die im Freizeitbereich.
Die Bezeichnung Englische Reitweise wird nicht überall gebraucht, sondern vorwiegend von Anhängern anderer Reitweisen zur Abgrenzung benutzt.
Kennzeichnend ist die Anlehnung, das bedeutet der stetige Kontakt über die Zügel mit dem Pferdemaul.
Die Ausbildungsskala ist die Bibel der Englischreiter.
Diese beschäftigt sich zunächst mit Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung und Geraderichten des Pferdes und erst im fortgeschrittenen Stadium der Dressurausbildung mit der Versammlung.
Taktreine, schwungvolle Gänge in harmonischer Losgelassenheit sind das Ziel.
Hier gibt es drei Grundgangarten: Schritt, Trab und Galopp.
Die bevorzugten Pferderassen sind Warmblüter mit drei raumgreifenden Grundgangarten, Kleinpferde und Ponys.
*Klassische Reitweise:
Die klassische Reitweise gilt als Grundstein vieler heutiger Reitweisen. Die iberische Reitweise und die barocke Reitweise haben ihre Basis in der klassischen Reitweise.
Diese Reitweise entwickelte sich anfänglich vor allem im Krieg (Mittelalter), wo das Pferd meist ohne Zügelhilfen lenkbar sein musste, denn die Hände mussten Waffe und Schutzschild tragen. Für Ausweichmanöver und Angriff waren spezielle Lektionen wie Seitwärtstreten oder Sprünge sowie das Ausschlagen auf Kommando von größtem Vorteil.
Im 18. Jahrhundert entdeckte der europäische Adel das Reiten dann als höfischen Zeitvertrieb für sich. Reiten sollte schön aussehen und musste keinen besonderen Zweck erfüllen.
Reiten wurde zur Kunst, die um ihrer selbst Willen betrieben wurde. In dieser Zeit wurden wichtige Grundsteine für die heutige Reitlehre gelegt. Die Wurzeln der klassischen Reitlehre reichen jedoch bis in die Antike zurück.
Der klassische Reiter begreift die Dressur nicht als Sport, sondern als Kunst. In Spanien ist die Reiterei nicht bloß ein Sport, sondern ein wichtiger Bestandteil der Kultur und des Lebens.
Das Hauptbestreben ist dass das Pferd seinen individuellen Möglichkeiten entsprechend zur vollen Entfaltung gebracht wird– und das dauert seine Zeit.
Die klassische Reitweise bringt für viele Reiter oft eine ganze Lebensphilosophie mit sich, die vor allem auch bedingt, dass der Reiter an sich selber arbeitet.
*Westernreiten:
Diese Arbeitsreitweise entstand in Amerika als das Land von den Spaniern besiedelt wurde.
Die Grundlage ist also die spanische Reitweise, die wiederum mit der klassischen verwandt ist.
Westernreiter arbeiten nach der Philosophie: dem Pferd das richtige leicht machen und vermeintlich Falsches schwer. Es wird hier oft der Begriff Horsemanship verwendet, diese Ausbildungsmethode basiert darauf dass Pferde dem Druck weichen.
Früher mussten die Cowboys oft tagelang reiten und daher wurde ein Sattel entwickelt der eine breite Sitzfläche hat, um möglichst bequem zu sitzen.
Ein Unterschied zur englischen Reitweise ist auch das einhändige Reiten, die zweite wird für das Lasso gebraucht beim Viehtrieb.
Den Pferden wurden zudem neben den drei Grundgangarten zwei "neue" Gangarten beigebracht: Jog und Lope.
Jog ist eine sehr langsame, bequeme Trabvariation und Lope ist eine Variation des langsamen Galopps.
Diese beiden Gangarten sind ruhig, bequem zu sitzen und können von Pferden über lange Strecken ausgeführt werden.
Westernreiter legen Wert auf Bodenarbeit.
Gelassenheit der Pferde und ein Grundgehorsam stehen beim Westernreiten im Vordergrund und nicht das gymnastizieren der Dressurausbildung.
Auch korrekt gerittene Westernpferde gehen stets leicht versammelt, jedoch mit deutlich weniger Aufrichtung als klassisch oder englisch gerittene Pferde.
Westernreiten ist also mehr als am langen Zügel durch das Gelände reiten.
*Iberische Reitweise:
Stammt von der iberischen Halbinsel und findet seinen Ursprung bei den Kämpfen zu Pferde. Schnelle, wendige Pferde, die einhändig reitbar waren wurden benötigt.
Besonders geeignet sind dafür spanische Pferde deren Exterieur den Reiter entspannt sitzen lässt und die von Natur aus eine hohe Versammlungsbereitschaft mitbringen.
Da die Pferde relativ kurz sind, können sie sich auch gut wenden und sind schnell. Auch bei der iberischen Reitweise ist die Ausbildungsskala die Zielsetzung im Training.
In der iberischen Reitweise sitzt der Reiter tief im Sattel, der Zügel wird einhändig, aber im leichten Kontakt zum Pferdemaul geführt.
Das Pferd soll höchsten Gehorsam und Willigkeit zeigen, notwendig in Spanien da Pferde fester Bestandteil im Leben und der Arbeit sind.
*Gangpferdereiten:
Meist wird Gangpferdereiten mit Islandpferden oder Missouri Foxtrottern ausgeführt. Der Begriff Gangpferd kommt daher, weil diese Pferde mehrere Gangarten haben.
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