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12.4.2015 / Permalink
Beim Rückwärtsrichten ist das Ziel die Durchlässigkeit, den Gehorsam und die Versammlung zu überprüfen.
Es ist ein Anreiten, durch vorwärtstreiben, das nicht nach vorne geht, sondern eben zurück.
Eine schwierige Lektion die bis in die hohe Klasse bei Dressurprüfungen abgefragt wird.
Beim Rückwärtsrichten zeigen sich deutlich Fehler oder Mängel in der Ausbildung.
Die Hauptschwierigkeiten sind:
Bei Reitern die korrekt gerittene Pferde haben, sieht das Rückwärtsrichten total einfach aus.
An sich ist es aber eine sehr schwierige Lektion, weil das Zusammenspiel aller Hilfen stimmen muss und es für junge, dominante Pferde schwer ist sich bei dieser Gehorsamsübung unterzuordnen. In der Natur bedeutet ein Rückwärtsgehen: Rückzug, Unterwerfung, Demut.
Merke: VIEL LOBEN und nie mehr als eine Pferdelänge zurück! Nicht übertreiben, anfangs reicht ein oder zwei Tritte zurück.
Viele Reiter machen den Fehler an den Zügeln rückwärtszuziehen, dadurch erreicht man ein zähes – gezwungenes zurückgehen, mit korrektem Rückwärtsrichten hat das nichts zu tun.
Merke: Ein leichtes gegenhalten beim antreten, ja, aber niemals grobes ziehen.
Was lernt mein Pferd durch Rückwärtsrichten? Wie soll es aussehen?
* aufwölben vom Rücken
* Hankenbeugung
* Kruppe senken
* Kopf leicht vor der Senkrechten
* Genick höchster Punkt
* Gehorsam
* nie mehr als eine Pferdelänge zurück (sonst ist es eine Strafe!)
1) Durch Bodenarbeit:
Zunächst bei der Bodenarbeit die Übung trainieren.
Falls noch nie Bodenarbeit gemacht wurde, bitte einen guten Trainer suchen der die ersten Schritte erklärt.
Richtiges Führen, richtige Körpersprache, halten, schnell und langsam gehen, und das Rückwärtsrichten sind quasi die Basics.
2) Reiten + Hilfe:
die Grundlagen aus dem Sitz geritten sollten natürlich sitzen.
Also anspannen – loslassen, Schritt und Mittelschritt, Haltparade (die ganze Parade)...
Viele Übergänge in den verschiedenen Gangarten und Tempis sind eine gute Vorbereitung.
Ein Helfer sollte bei den ersten Versuchen am Boden stehen (wie bei der Bodenarbeit) und helfen damit das Pferd rückwärtstritt.
Gleichzeitig muss der Reiter folgende Hilfen ausführen:
3) Ohne Hilfe:
Kriterien: Zweitakt,Takt, diagonales Treten, gerade nach hinten, Fleiß
Wichtig: LOBEN, Ruhe, kein ziehen am Zügel, maximal dreimal pro Training üben, der Reiter muss rückwärts denken.
Merke: Jedes Pferd sollte also diese wichtige Lektion/Gehorsamsübung beherrschen.
Auch aus einem Hänger geht es rückwärts raus und in "Notsituationen" im Gelände oder Straßenverkehr kann "rückwärts" sehr hilfreich sein...
1) Fehler: Schräg rückwärts
die Bande als Begrenzung nutzen. Kommt die Hinterhand beim Rückwärtsrichten trotzdem nach innen, ist ein möglicher Lösungsansatz beim Halten den inneren Vorderfuß leicht nach innen zu platzieren, ähnlich dem Schulter vor. Aus dieser Position das Rückwärts entwickeln und etwas mehr mit dem Innenbein treiben.
2) Fehler: Pferd drückt weg - hebt Kopf - hebelt sich raus
Grundsätzliche Punkte der Ausbildungsskala arbeiten wie Takt, Losgelassenheit und Anlehnung.
Mit dem richtigen Sitz und korrekter Grundausbildung wird sich das Pferd nicht heraushebeln. Back to the basics.
Mögliches Problem: zu harte Reiterhand.
3) Fehler: Pferd wird zu schnell
Die nachgebende Hand ist nicht gegeben - Pferd wird außerdem wegdrücken.
Mögliches Problem: verspannter Rücken
4) Fehler: Pferd geht mit breiten Hinterbeinen zurück und schwankt dabei
Problem: die Balance. Geraderichtung fehlt im normalen Training. Schulterherein kann helfen die Balance zu finden / Konterstellung reiten.
Auch im Gelände kann ein Rückwärtsrichten notwendig werden.
(Foto Copyright: Gut Weissenhof - Mitgliedsbetrieb der Reitarena Austria)
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