Sommerkräuter sammeln für unsere Pferde

5.5.2015 / Permalink

Sommerkräuter sammeln und trocknen für Pferde:

Himbeerblätter / Haselnussblätter / Mariendistel / Hagebutte

Nicht allen Pferden stehen üppige, abwechslungsreiche Wiesen zur Verfügung, deshalb halte ich es für sinnvoll je nach Jahreszeit Kräuter zu füttern.

Heilkräuter können durchaus eine positive Wirkung auf die Verdauung, die Haut, das Fell und die Entwässerung haben.

Kräuter enthalten unter anderem Bitterstoffe (positiv für Magen/Darm/Leber/Bauchspeicheldrüse – positiv für die Verdauung) , reinigende Saponine (harntreibend / auswurffördernd), Vitamine, Enzyme,... Alle diese Bestandteile sorgen für die positive Heilwirkung der Kräuter.

Kräuter ersetzen natürlich keinen Tierarzt sollte ein Pferd ernsthaft krank sein!

Bei akuten oder chronischen Beschwerden also IMMER einen Tierarzt oder Heilpraktiker hinzuziehen. Keine Therapie ohne Diagnose!

Unterstützend kann man Kräuter aber nach Absprache mit dem Tierarzt auf jeden Fall füttern.

Wofür eignen sich Heilkräuter besonders?

  • Verdauungsstörungen (geringgradig)
  • Stärken des Immunsystems
  • Unterstützend bei Erkrankungen (chronisch)
  • Haut- und Fellproblemen
  • Zur Entwässerung
  • Heilkräuter können bei vielen Problemen helfen oder diese gar nicht erst entstehen lassen – unterstützend und vorbeugend wirken.

Eine Kräuterkur sollte man nicht länger wie 4 bis 6 Wochen füttern. Im Normalfall zeigt das Pferd wenn die Behandlung abgeschlossen ist, weil es das Kraut einfach nicht mehr frisst. Die natürlichen Instinkte sind normalerweise sehr gut ausgeprägt bei Pferden. Mag ein Pferd ein Kraut nicht fressen, bitte eine Alternative suchen, es wird wahrscheinlich nicht das richtige Heilkraut sein.

 

Himbeerblätter:

Fast jeder von uns der einen Garten hat, hat Himbeer- oder Brombeersträucher.
Wir naschen gerne die süßen Früchte und können mit den Blättern des Strauchs nichts anfangen? 
Jetzt schon! Die Blätter enthalten Flavone, Gerbstoffe, Vitamin C, ätherische Öle, Mangan, Eisen und Zitronensäure.

  • Achtung: nicht zu Beginn einer Trächtigkeit füttern!
  • Erst kurz vor der Geburt oder nach der Geburt (wie beim Frauenmantel)
  • Beschleunigung des Nachgeburtsabgangs
  • Anregung Wehentätigkeit
  • verhindert starke Blutungen nach der Geburt
  • Enthalten viel Vitamin C
  • Bitter- und Gerbstoffe

Fütterungsempfehlung: 30 – 50 g getrocknete Himbeerblätter pro Tag bei einem Großpferd.

 

Haselnussblätter / Haselnusszweig:

Eine willkommene Abwechslung für unsere Pferde ist ab und zu ein Haselnusszweig zum Abknabbern und Spielen.

  • Blätter und Rinde: hoher Gehalt an Calcium
  • Mangan
  • Eisen
  • Knospen sind reich an Aminosäuren
  • Verbessert die Blutgerinnung (blutungsstillend)
  • Reinigt das Blut
  • Blätter, Knospen und Rinde können innerlich und äußerlich bei Geschwüren eingesetzt werden

 

Mariendistel:

Die Mariendistel gilt als wirksames Leber- und Nierenheilmittel. Hauptsächlich werden die Samen verwendet.

Um die Samen zu gewinnen, sammelt man die Distelköpfe wenn sie abgeblüht sind. Achtung bitte Handschuhe tragen beim Sammeln.

  • Antitoxisch (entgiftend)
  • Antioxidativ (Radikalfänger)
  • Fettverdauung fördernd (gallensekretionsfördernd)
  • Reguliert das weibliche Hormonsystem
  • Reinigung der Leber
  • Leberschützende Wirkung
  • Entgiftung
  • Reizlindernd
  • wirkt zellregenerierend auf die Leber
  • Enthält Bitterstoffe, Saponine, Silymarin,...

Mariendistel wird nicht als Tee verabreicht, da hier das Silymarin nicht löslich ist – Geschrotete Samen werden pur verfüttert.

Fütterungsempfehlung:
Samen: täglich 10 – 15 g geschrotete Samen bei einem Großpferd

Die Mariendistel eignet sich super als Frühjahrskur! Belebt und schützt die Leber.

 

Die Hagebutte:

Hagebutten enthalten mehr Vitamin C als Zitronen!
Hagebutten sollen ganz (mit den Samen) verfüttert werden.
Getrocknete Hagebutten eignen sich hervorragend als gesundes Leckerli!

  • Vitamin C (Bekämpfung von freien Radikalen)
  • Vitamin E
  • Vitamin des B Komplexes
  • Vitamin A
  • Carotinoide
  • Sorgen für schöne, schuppenfreie Haut
  • Hilft Gewebe zu reparieren
  • Kampf gegen Viren
  • Steigerung der Abwehrkräfte
  • entzündungshemmend
  • Gesunde Hufe durch verbesserte Durchblutung der Huflederhaut

Gerade im Fellwechsel muss der Stoffwechsel Höchstleistungen erbringen, hier empfiehlt es sich Hagebutten zu füttern wegen der vielen Vitamine die sie enthalten. 
Bei Pferden mit schwachem Immunsystem oder Infekten super einzusetzen...

 

TIPP: Kräuter-Rezepte für die Gesundheit des Pferdes:

Tierarzt wird NICHT ersetzt!
 Das sind nur Tipps zur Unterstützung einer Therapie.

Chronischer Husten:

Hierfür gibt man:
400 g Süßholzwurzel, 200 g Fenchelsamen, 150 g Andorn, 150 g Spitzwegerich, 100 g Echinacea. Das ergibt ein Kilo.

Akuter, fieberhafter Husten:
 
300 g Thymian, 200 g Fenchelsamen, 200 g Süßholzwurzel, 150 g Spitzwegerich, 150 g Eibisch - ergibt ein Kilogramm
Von dieser Mischung gibt man dem Pferd täglich 50 g für ca. 3 Wochen.

BEI HUSTEN kann auch täglich frisch geriebener Meerrettich (frisch gerieben!!! Wichtig!) dazu gegeben werden 10 g pro 100 kg Körpergewicht. 
Meerrettich ist ein natürliches Antibiotikum.

Futterumstellung / Kolik:
Bei einer Futterumstellung kann man die Verdauung sanft anregen, Krämpfe und Darmmuskulatur entspannen und Blähungen vorbeugen.
400 g Kamille, 300 g Pfefferminze, 200 g Melisse, 100 g Andorn - ergibt 1 Kilogramm

Durchfall:
Darm beruhigen oder Entzündungen mildern durch: 300 g grüner Tee, 300 g Frauenmantel, 200 g Andorn, 200 g Gänsefingerkraut - ergibt 1 Kilogramm.

Die Kräuterrezepte sind von Katrin Skaletz - Natürlich Pferd. Hier kann man auch alle Kräuter bestellen und auch natürliche Pflegeprodukte für das Pferd.

 

BLOGLINKS - KRÄUTER für PFERDE:

 Brennnessel und Löwenzahn sind keine Unkräuter - sondern Heilkräuter, auch für Pferde + das Gänseblümchen

Frauenmantel, Spitzwegerich und Birkenblätter für Pferde : Spätfrühlingskräuter sammeln

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Achtung - WISSENSWERTES: 

Wer selber trocknet sollte absolut sicher sein dass das Kraut das getrocknet wird auch das gewollte Kraut ist. Ansonsten lieber kaufen! 

Kräuter können frisch oder getrocknet gereicht werden. Sie können vom Pferd innerlich eingenommen oder äußerlich verwendet werden.
Eine innerliche Anwendung von Heilkräutern sollte generell nicht mehr als 4 Wochen praktiziert werden.

Aufguss: frische oder getrocknete Kräuter werden mit kochendem Wasser übergossen, 10 min. ziehen gelassen und dem Pferd mit den Pflanzenteilen angeboten (ca. 200 ml Wasser auf 50 g Kräuter)

Bitte nicht einfach wahllos Kräuter füttern, nie die Mengenangaben überschreiten und nicht länger als 4- 6 Wochen.  
Achtung es gibt auch für Pferde giftige Kräuter! (zB.: Jakobskreuzkraut - hochgiftig)

Pflicht ist der Blick auf die Verpackung auch für jeden Reiter, der mit seinem Pferd bei Turnieren startet.
Auf der Dopingliste stehen: Arnika, Eukalyptus, Ingwer, Spitzwegerich, Süßholz, Teufelskralle, Thymian und Weihrauch

Keine Therapie ohne Diagnose - auch der Einsatz von Heilkräutern ersetzt in akuten Fällen nicht die Beratung und Behandlung durch einen Tierarzt und ihre Anwendung,
auch bei weniger akuten Beschwerden, sollte mit Bedacht erfolgen.